Johann Sebastian Bachs Schaffen übte auf das junge Leipziger Duo Vera und Norbert Hilger schon immer eine besondere Faszination aus. Da der ehemalige Leipziger Thomaskantor jedoch kein Originalwerk für die Duobesetzung Violine/ Violoncello geschrieben hat, entstand die Idee, Musik des Meisters durch Übertragung geeigneter Kompositionen zu erschließen. Damit widersprechen die beiden Instrumentalisten keineswegs historischer Aufführungspraxis, gehörte doch das Einrichten und Bearbeiten in der Vergangenheit zum Alltag. Flexibilität im Umgang mit dem Notentext trug nicht nur zur Verbreitung von Kompositionen bei, sondern erwies sich auch aus praktischen Erwägungen heraus als notwendig. Kleinere höfische und städtische Ensembles sowie sporadisch zusammengesetzte Hausmusikgruppen waren oftmals nicht in der Lage, Werke in der Originalbesetzung zu realisieren. Maßgeschneiderte Neukompositionen standen nicht zwangsläufig zur Verfügung. Außerdem wollten die Musiker nicht auf einen bestimmten Repertoirebestand verzichten, zumal auf Stücke bekannter und beliebter Zeitgefährten. Demzufolge wurden entsprechende Werke der jeweiligen Situation angepaßt. Bach selbst hat wiederholt Kompositionen anderer Autoren bearbeitet.